Sport und Ernährung

Sport- und Freizeitaktivitäten:

Es gibt sehr viel, was ParkinsonpatientInnen tun können um ihre Geschicklichkeit und ihre Fähigkeiten möglichst lange zu bewahren. Bewegung und Gymnastik sind sehr wichtig. Regelmäßig ausgeführt können typische Symptome der Parkinson-Krankheit wie Muskelversteifung und Gelenksentzündungen gemildert, die Koordination in der Bewegung und die Körperhaltung verbessert werden. Bewegung und Gymnastik unterstützen die Verdauung und sind gut gegen Müdigkeit und Depression.
Hier einige Sportarten, die gut tun und für Parkinson-PatientInnen besonders geeignet sind:
Bewegung mit Musik und Tanz sind besonders empfehlenswert. Musik und Rhythmus beeinflussen positiv die Atmung, den Herzrhythmus, den Kreislauf und das Nervensystem, aber auch die Gefühle und Emotionen, bewirken Entspannung und Gelassenheit.
Nordic Walking ist eine Sportart, bei der das Gehen durch den Einsatz von zwei Stöcken im Rhythmus der Schritte unterstützt wird. Es wird auch als Gesundheitsgehen bezeichnet. Für Parkinsonbetroffene ist dieses Gehen besonders zu empfehlen, weil auch die Muskulatur des Oberkörpers beansprucht wird.
Bei Feldenkrais steht die bewusste Wahrnehmung von Bewegungsabläufen im Mittelpunkt. Es wird vor allem in der Gesundheitsvorsorge, in der Rehabilitation und in der Schmerzbewältigung angewandt. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Beschwerden aufgrund ungünstiger Bewegungsabläufe entstehen; durch die Änderung dieser Abläufe können Defizite überbrückt werden.
Taijiquan oder Schattenboxen ist in China als Kampfsportart entstanden; heute wird es häufig als System der Bewegungslehre oder der Gymnastik betrachtet, das der Gesundheit, der Persönlichkeitsentwicklung und der Meditation dienen kann. Die Übungen lockern die Gelenke, entspannen den ganzen Körper, verändern nach und nach die Körperhaltung, so dass ungünstige Gelenkbelastungen vermieden werden.
Qigong umfasst Atemübungen, Körper- und Bewegungsübungen, Konzentrationsübungen und Meditationsübungen. So wie bei Taijiquan sind die Übungen natürlich, entspannt, locker und fließend.
Wassergymnastik ist ein spezielles Training das die Muskulatur und das Herzkreislaufsystem stärkt, und dabei, durch den Auftrieb im Wasser, die Sehnen, die Gelenke und den Rücken schont.
Auch Spaziergänge und Wanderungen haben gesundheitsfördernde Wirkung sowie alle anderen Aktivitäten, die dazu beitragen, die Muskeln und den Geist zu entspannen.
Alle diese Übungen oder Therapien können sowohl allein als auch in der Gruppe ausgeführt werden. In den Parkinson-Selbsthilfegruppen werden Gruppentherapien angeboten. Wichtig für die Patienten und Patientinnen ist es, die Übungen regelmäßig auch zuhause durchzuführen, um möglichst großen Profit daraus zu ziehen.
Wer vor der Erkrankung sehr sportlich unterwegs waren (Skifahren, Tennis, usw.) kann seinen/ihren Lieblingssport natürlich auch weiterhin ausüben, solange ihm/ihr die spezifische Bewegung keine Schwierigkeiten bereitet.

Ernährung bei Morbus Parkinson:

Beobachtungen haben gezeigt, dass eine eiweißarme Ernährung zu Mittag, d.h. eine Diät, die nur abends die Einnahme von Proteinen vorsieht, die Wirkung der pharmakologischen Therapie mit Levodopa und damit die Beweglichkeit verbessert. Das hängt damit zusammen, dass die Zusammensetzung eines Gerichtes die Aufnahme des Medikamentes beeinflussen kann: Levodopa ist eine neutrale Aminosäure, die, um absorbiert werden zu können (d. h. um vom Darm in das Blut und vom Blut ins Gehirn zu gelangen) spezifische Transportkanäle braucht. Die Aminosäuren, die in den Proteinen der Lebensmittel enthalten sind, benutzen die gleichen Transportkanäle wie das Levodopa und können so in Konkurrenz zum Medikament treten und seine Aufnahme beeinträchtigen.
Wird die Einnahme von Proteinen auf den Abend verschoben, so kann der Patient das Levodopa tagsüber, also wenn er eine gute Beweglichkeit braucht, optimal aufnehmen.
Eine kürzlich durchgeführte Studie, die zwölf vorliegende Studien über die Zusammenhänge von Ernährung und Parkinsonkrankheit verglichen hat, konnte bestätigen, dass es sinnvoll ist tagsüber Kohlenhydrate (wenn möglich vollwertige) sowie Gemüse und Obst, und abends pflanzliche und tierische Eiweiße zu essen.
Im Fall von Schluckstörungen, die häufig im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit auftreten, ist es notwendig Verdickungsmittel für Flüssigkeiten zu verwenden (so dass eine Art Paste entsteht) und Gerichte mit unterschiedlicher Dichte (wie z. B. Nudeln in der Suppe) zu vermeiden. Die meisten Lebensmittel müssen verkleinert oder gemixt werden. Dabei ist jedoch immer darauf zu achten, dass die Ernährung abwechslungsreich ist.

Pflanzliche Proteine (Eiweiße) sind enthalten in Hülsenfrüchten: Bohnen, Linsen, Erbsen; tierische Proteine in Fleisch, Fisch, Wurstwaren, Eiern, Milch und Milchprodukten.